Anale Probleme

Hämorrhoidalleiden
Unter inneren Hämorrhoiden versteht man ein arterio-venöses Gefässgeflecht, welches auf Höhe des Schliessmuskelapparates zur Feinabdichtung des Afters beiträgt.
Verstärkter Druck im Bauchraum (chronische Verstopfungen, Übergewicht, Schwangerschaft u.a.), kann zu Aussackungen der inneren Hämorrhoiden führen. Diese können zu Beschwerden führen. Symptome wie schmerzhaftes Brennen und Juckreiz, aber auch eine erschwerte Analhygiene, kann dazu führen, dass eine Behandlung notwendig wird. Auch sind rezidivierende Blutungen ein Grund für eine Behandlung.
Als Perianalvenenthrombose bezeichnet man Gerinnsel, welche sich in den äusseren Analvenen bilden können. Diese zeigt sich als initial sehr schmerzhafte Vorwölbung, welche direkt an den After angrenzt.
Je nach Schweregrad erfolgt die Behandlung zunächst konservativ (lokale Salben, Suppositorien, schmerzstillende Cremes). Bleibt eine Besserung der Beschwerden aus, oder besteht ein permanenter Vorfall der Hämorrhoidalknoten, kann eine operative Entfernung notwendig werden.
Perianalabszess, Analfistel
Unter einem Perianalabszess versteht man eine Eiteransammlung, welche in unmittelbarer Nähe zum Analkanal entsteht.
Liegt einem Perianalabszess eine Analfistel zu Grunde, handelt es sich meist um eine Infektion von Drüsengängen, die zwischen dem inneren und äusseren Schliessmuskel gelegen sind. Stuhlpartikel bzw. Bakterien können in diese Drüsen gelangen, was zu einer Infektion führt (Abszess). Die Abszesse können sich einen Weg nach Aussen verschaffen (Fistel).
Ein schmerzhafter Analabszess stellt eine dringliche Operationsindikation dar. Hier ist eine notfallmässige Eröffnung (meist in kurzer Vollnarkose) notwendig. Hierbei wird der direkt über dem Abszess liegende Teil der Perianalhaut ausgeschnitten, so dass der Eiter ablaufen kann.
Auf eine gleichzeitige Fistelsuche, bzw. Fistelsanierung wird im entzündeten Zustand verzichtet, da die Gefahr von Verletzungen in diesem sensiblen Bereich zu hoch ist.
Über 50 % der Analabszesse heilen nach einer Abdeckelung problemlos ab. Falls eine Analfistel vorliegt, kann es allerdings erneut zu einer Abszessbildung kommen. Nun muss eine Fistelsanierung evaluiert und geplant werden. Dies benötigt meist eine Bildgebung mittels MRT sowie eine Untersuchung in Narkose. Je nach Fistelverlauf und Ausprägung muss dann individuell entschieden werden. Hochgelegene Fisteln und komplexe Fistelsysteme ziehen oft mehrere Eingriffe nach sich.
Die Wundpflege nach einer Operation ist von entscheidender Bedeutung für den Heilungsverlauf. Die entstandene Wunde wird offengelassen und muss mehrmals täglich, sowie nach jedem Stuhlgang ausgeduscht werden. Es kann einige Wochen dauern, bis die Wunde vollständig abgeheilt ist.
Analfissur
Unter einer Analfissur versteht man einen schmerzhaften Einriss der Haut im Bereich des Analkanals. Im akuten Stadium besteht eine frische Wunde, die beim Stuhlgang stark schmerzt. Dies führt zu einer Verkrampfung des Schliessmuskels, was Wiederrum ein Abheilen der Fissur erschwert.
Jede Analfissur wird zunächst mit Medikamenten (Salbe) behandelt. Diese wirkt antientzündlich und senkt die Spannung des Schliessmuskels.
Scheitert eine Therapie mit Salben über einen Zeitraum von mehreren Wochen, oder besteht ein chronischer Riss, kann eine Operation hilfreich sein.