Krankhaftes Übergewicht
Der prozentuale Anteil übergewichtiger und adipöser Menschen in der Bevölkerung der westlichen Industrieländer nimmt seit einigen Jahrzehnten stetig zu.
Dies gilt sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder und Jugendliche. Übergewicht und Adipositas werden in Zusammenhang mit dem deutlichen Anstieg verschiedener Folgeerkrankungen (z.B. Bluthochdruck, koronare Herzerkrankung, Typ 2-Diabetes, orthopädische Erkrankungen, erhöhtes Risiko für die Entstehung von Krebserkrankungen) gebracht. Gemessen wird das Übergewicht anhand des sogenannten Body-Mass-Index (BMI):
Übergewicht besteht bei einem BMI von 25–29.9 kg/m2, von Adipositas spricht man ab einem BMI von 30 kg/m2. Liegt ein BMI von 35 kg/m2 oder höher vor, kann allein durch eine Ernährungsumstellung oder Sport kein nachhaltiger Effekt bzgl. einer langfristigen Gewichtsreduktion erreicht werden. Aus diesem Grund wird ab einem BMI von 35 eine chirurgische Behandlung empfohlen.
BMI Rechner
BMI Auswertung
Ihr BMI beträgt:

Eingriffe planen
Chirurgische Verfahren sind dauerhaft wirksam. Sie führen bei der Mehrzahl der Patienten nicht nur zu einer Gewichtsabnahme von bis zu 70 % des Übergewichts in den ersten 2 Jahren (prox. Magenbypass), sondern auch zu einer Verbesserung bis Heilung der Folgekrankheiten. Lebensqualität und Lebenserwartung werden deutlich verbessert. Nach 2 Jahren tritt nach einer Magenbypassoperation kein wesentlicher Gewichtsverlust mehr auf.
Wird ein Magenbypass geplant, dann braucht es eine Vorbereitunszeit von 3 Monaten. Während dieser erfolgt eine spezifische Ernährungsberatung, welche auf die Zeit nach der Operation intensiv vorbereitet. Auch sind weitere Voruntersuchungen notwendig (Magenspiegelung, endokrinologische Abklärung, Ultraschall des Bauches, psychologische Beurteilung, Abklärung Schlafapnoe).

Operiationsverfahren
Es kommen verschiedene Operationsverfahren zur Anwendung. Diese bewirken entweder eine Einschränkung der Nahrungsaufnahme (Restriktion), oder vermindern die Aufnahmefähigkeit von Nährstoffen im Körper (Malabsorption). Auch ist eine Kombination beider Mechanismen in einem operativen Verfahren möglich. Entscheidend für die Auswahl des richtigen Operationsverfahrens ist dabei nicht allein das Ziel der Gewichtsreduktion, sondern vor allem die Verhinderung oder Verbesserung derjenigen Erkrankungen, die durch extremes Übergewicht hauptsächlich mitverursacht werden (Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Schlafapnoe-Syndrom, Gelenkbeschwerden etc.).
Seit einiger Zeit werden zunehmend auch weniger übergewichtige Patienten, aufgrund eines mit Insulin nicht einstellbaren Diabetes (Zuckerkrankheit), mittels bariatrischem Verfahren, also chirurgisch, behandelt. Viele dieser Patienten benötigen bereits kurze Zeit nach dem Eingriff kein Insulin mehr.